Am vergangenen Freitag haben Schülerinnen und Schüler Klasse 7b der Sechslindenschule gemeinsam mit den „Omas gegen Rechts” eine historische Spurensuche unternommen und ihre kürzlich übernommene Pflegepatenschaft für den Stolperstein von Jan Kobus durchgeführt.
Die Exkursion begann am Stolperstein an der Mühlensteigle/Eichberg-Ecke in Pfullendorf. Dort wurde die Gruppe herzlich von Vertreterinnen der „Omas gegen Rechts” empfangen. Margit Gobernatz und Simone Daasch erläuterte anschaulich die bewegende Lebensgeschichte von Jan Kobus – einem 27-jährigen polnischen Kriegsgefangenen, der 1941 wegen einer verbotenen Liebesbeziehung mit einer deutschen Frau öffentlich gehängt wurde. Im Umfeld des Stolpersteins erfuhren die Jugendlichen, warum die Pflege solcher Gedenkorte von zentraler Bedeutung ist, um das Wissen über die Opfer nationalsozialistischer Gewalt lebendig zu halten.
Anschließend beteiligten sich die Schülerinnen und Schüler aktiv an der Reinigung und Instandsetzung des Stolpersteins. Dabei lernten sie, dass jede Geste – vom sorgfältigen Putzen bis zur symbolischen Blumenlegung – eine wichtige Form des Respekts und der Erinnerung darstellt.
Der zweite Programmpunkt führte die Gruppe zum Gedenkstein auf den Friedhof in Pfullendorf. Dieser wurde an der Stelle des Stolpersteins errichtet, musste aber aufgrund der Erschließung des Baugebiets weichen.
Die Pflege solcher Erinnerungsortes ist ein konkretes Engagement gegen das Vergessen. „Für junge Menschen wird Geschichte so greifbar und lebendig. Es ist wichtig, dass junge Menschen erkennen: Solche Opfer gab es nicht irgendwo weit weg – sondern hier, direkt in Pfullendorf“, erklärte die Klassenlehrerin Sarah Kapucu.
Die Sechslindenschule und die „Omas gegen Rechts” laden die Öffentlichkeit ein, den Stolperstein regelmäßig zu besuchen und so das Andenken an Jan Kobus lebendig zu halten.